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Rezension - Die Stimme der Rache

Titel: Die Stimme der Rache

Autor: Ethan Cross

Genre: Thriller

Verlag: Bastei lübbe

Seitenanzahl: 478 Seiten

Preis: 12,90€

Cover:

Ethan Cross Bücher bleiben sich im Deutschen in ihrer Schlichtheit treu und genau so gefallen sie mir auch am besten. Einziger Kritikpunkt bei der Gestaltung dieser Spin-Off Reihe ist der Schriftzug auf dem Buchrücken, denn leider kann man im Regal den Titel des Buches kaum erkennen. 

 

Inhalt: 

Ein abgelegenes Farmhaus in Virginia. Hier versteckt die Polizei die junge November McAllister. Sie ist das letzte Opfer des berühmt-berüchtigten Black Rose Killers und die einzige, die ihm bis jetzt entkommen konnte. Francis Ackerman jr. und Nadia Shirazi persönlich sind auf dem Weg dorthin, um die junge Frau zu beschützen. Aber der Black Rose Killer ist schneller als sie. Er tötet die anwesenden Polizisten und entführt November ein zweites Mal. Damit ist die Jagd offiziell eröffnet, aber es scheint, als könne der Killer selbst Ackermans genialste Schachzüge vorhersagen …

 

Meine Meinung:

Wer mich schon ein wenig verfolgt, sollte mittlerweile wissen, dass mein Herz für die Bücher von Ethan Cross und besonders Francis Ackerman jr. schlägt. Keine Buchfigur konnte mich jemals so von sich vereinnahmen und jedes neues Buch rund um den ehemaligen Serienkiller erweckt riesige Freude in mir. So war auch die Vorfreude auf den nun bereits zweiten Band der Spin-Off Reihe zur ursprünglichen Shephard Reihe groß. Doch leider bot dieser Band für mich zum ersten Mal eine große Enttäuschung.

Wie lange kann ein Autor eine Reihe am Leben halten, bevor sie ihren Glanz verliert? Genau diese Frage stellte sich mir beim Lesen dieses Buches. So ist zwar "nur" eine Spin-Off Reihe, jedoch geht es darin ja primär um Francis, den wir bereits in den sechs "Ich bin die..." Bänden sehr gut kennenlernen durften. Genau in diesen hat er mein Herz erobert und es wurde immer wieder deutlich, wie er mit seinen klugen Sprüchen und unkonventionellen Methoden ein absolut genialer und faszinierender Protagonist war, von dem man nicht genug bekommen konnte. 

Bereits zu Beginn dieses Buches jedoch spürte ich, dass etwas ganz anders als sonst ist. Schnell wird beim Lesen deutlich, wie sehr sich Francis nun verändert hat. So betont er beinahe alle 50 Seiten, dass er niemals mehr töten wird- okay, so weit so gut- aber dies auch nicht im Notfall, um anderen zu helfen, so auch nicht seiner Partnerin im Kampf gegen den in diesem Band behandelten Killer, der einst auch sie misshandelt hatte. Bereits saß ich ein wenig ungläubig da, da dies so gar nicht nach dem charismatischen, Ex-Killer und seinen eigentlichen Idealen klang. Dieses Betonen des "Ich bin ja jetzt so gut und ein völliger anderer Mensch" etc. zog sich leider durch das ganze Buch und ließ den Protagonisten für mich dadurch nicht nur unglaubwürdig werden, sondern leider auch deutlich langweiliger und weniger reizvoll. Francis Gedankengänge und besonders seine eigene Ansicht von sich selbst waren es, die ich immer als besonders faszinierend und als ein eindeutiges Charaktermerkmal von ihm angesehen habe - nun geht ihm all dies langsam aber sicher verloren und es fühlt sich beinahe an als wolle der Autor nun zu einem "normalen" Alltagsbürger umerziehen, was mir sehr erzwungen und wenig natürlich scheint, zumindest im Anbetracht der Tatsache, dass sich sein Wesen so plötzlich um 180 Grad gewendet hat. 

 

Positiv gestimmt hingegen war ich dem Konzept des Bösewichts, den man hier ausnahmsweise mal von Anfang an kennt. So lag die Spannung nicht im Aufdecken des Rätsels rund um den Black-Rose-Killers, sondern in der Art und Weise wie Figuren miteinander zusammenhingen und agierten.

Dazu kommen kurze Kapitel, die ein schnelles Lesen ermöglichen, sowie ein wie immer sehr angenehmer Schreibstil, der wie immer rasch durch das Buch fliegen lässt. Auch die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren sind interessant zu verfolgen. 

 

Fazit:

Auch wenn es mir schwer fallen wird gänzlich Abschied von Francis zu nehmen - vielleicht sollte Cross seiner einst so genial erschaffenen Figur nun langsam erlauben zu ruhen, bevor diese gänzlich an Reiz und der eigentlichen Besonderheit verliert...

Das Buch bekommt  3/5 Sterne von mir und zählt somit für mich als sein Schwächstes bisher. 

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