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Rezension - Fest der Geier

Titel: Fest der Geier - und andere verstörende Geschichten

Autor: Thomas Karg

Genre: Horror/Extreme Horror, Kurzgeschichtensammlung

Selfpublishing

Seitenanzahl: 137 Seiten

Preis: 7,99€

!!FSK 18!!

Cover:

Nicht unbedingt eines der schönsten Cover in meinem Regal, jedoch macht es trotzdem neugierig, das Buch zu öffnen und in die Abgründe zu blicken, die das Foto darauf verspricht. Auch schwarz und rot gefallen mir gerade im Horror Bereich ja immer sehr. 

 

Inhalt:

Sie haben dieses Buch also zur Hand genommen, um den Klappentext zu lesen.

Ich nehme daher an, das Cover und der Titel haben Sie zumindest neugierig gemacht.

Möglicherweise wollen Sie Ihren Alltag aufpeppen, der Belanglosigkeit entfliehen. Etwas lesen, was nicht dem Standard entspricht. Etwas Extremes. Nun, dann sind Sie hier genau richtig.

Diese Sammlung präsentiert Ihnen eine erlesene Auswahl aus Thomas Kargs härtesten Werken. Zehn Geschichten voller Blut, Brutalität und Dunkelheit, angereichert mit schwarzem Humor und Nachdenklichkeit.

Erwarten Sie keine subtilen Schauergeschichten à la Edgar Allen Poe. Stattdessen lauern Ihnen beim Aufschlagen des Buchdeckels u.a. der Alltag im Schlachthaus, psychopathische Mörder, perverse Spiele, gierige Zombies und brandstiftende Gespenster auf.

Sagen Sie nachher nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt …

 

Meine Meinung:

Grundlegend finde ich meist sehr schwer eine Kurzgeschichtensammlung als ein einziges Buch zu bewerten, da die Geschichten doch meist sehr unterschiedlich sind und mir somit mal mehr, mal weniger zusagen. 

Wie immer möchte ich nun also auch hier kurz auf die Geschichten einzeln eingehen, ohne jedoch zu viel vorwegzunehmen. Hier also meine Kurzmeinungen: 

 

Menschenjagd:

Der Einstieg in die Sammlung bildet eine Geschichte, die ich aufgrund des Titels sofort mit dem gleichnamigen Roman von King in Verbindung brachte, die jedoch eine ganz  andere Richtung verfolgt. Endzeit Szenarien gefallen mir grundlegend immer sehr, weshalb Menschenjagd mir einen unterhaltsamen Einstieg geboten hat und neugierig auf mehr machte.  

 

Live aus Sodom:

Uiuiui - eine Story, die definitiv den Stempel extrem verdient. Sehr interessantes und definitiv krankes Konzept einer neuen Show, das sich vermutlich auch für eine längere Story eignen würde. Wirklich sehr gelungen!

 

Löcher:

Eine der kürzesten Geschichten der Sammlung, die eher als Unterstützung für allgemein düstere Stimmung diente, als dass sie mit einem umfangreichen Plot zu punkten versuchte. Diese Stimmung schafft sie dabei allemal. 

 

Das Gespenst im brennenden Haus:

Diese Geschichte war leider eine Qual für mich. Die Grundstory und deren Twist haben mir sehr gefallen und ich kann sie insofern definitiv empfehlen. Der Titel ist hierbei Programm. 

Der gewählte Jugendslang, in dem der Protagonist jedoch die Geschichte erzählt- authentisch, aber absolut grausam für mich zu lesen. Das ist aber sicher Geschmacksache. 

 

Massenmenschhaltung:

Wow. Die eindringlichste Story, die ich auch definitiv zu meinen Lieblingen zähle. Das Abbilden der Realität, die hierbei nur ein klein wenig gedreht wurde, die Frage: Was wäre wenn die Rollen einmal umgedreht würden? Was wenn wir in der Position wären, die wir momentan den Tieren zuteil werden lassen? Ein interessantes Experiment, dass definitiv nachdenklich werden lässt und noch eine Weile in mir nachhallte. 

 

Ich bin normal:

Ebenfalls eine meiner Favoriten dieser Sammlung. Der Schreibstil und die Wortwahl waren wirklich grandios und das ganze gerade auf diesem ganz bestimmten letzten Satz enden zu lassen, ließ die Geschichte mit einem lauten Knall enden, der definitiv zum Nachdenken anregt. Hier war ich wirklich rundum begeistert. 

 

Der Mann mit der Kettensäge:

Nicht unbedingt die eindringlichste Geschichte, jedoch dennoch unterhaltsam. Besonders das Ende fand ich hier echt klasse und könnte mir auch hier eine längere Geschichte mit dem gesamten Konzept gut vorstellen.

 

Der Werke-Wal-Tiger:

Der Titel hat mich zunächst ziemlich verwirrt, passt damit jedoch tatsächlich wie die Faust aufs Auge. Auch unser Protagonist in dieser Geschichte ist ziemlich, nun ja- verwirrt eben, und weiß quasi nichts über das Leben. Wie schnell dieser Umstand gefährlich werden kann und wie weit fehlende Aufklärung möglicherweise führt- das liest man hier und die Umsetzung fand ich wirklich sehr interessant. 

 

Der Kater:

Liebeserklärung in düster? Jap, das geht. Kurze und knacke Hommage an die Katze als Haustier, der wohl alle ihre Herrchen zustimmen würden- so auch ich. Ja und Amen zu diesem Text! 

 

Fest der Geier:

Die titelgebende Geschichte, rund um eine jugendliche Gang, befindet sich ganz zum Schluss und ich hatte wohl vermutlich aus beiden Gründen auch die höchsten Erwartungen an sie- titelgebend und das beste kommt zum Schluss, hatte ich dabei im Kopf. Leider wurden diese für mich nur teils erfüllt, da andere Stories in meinen Augen einfach deutlich stärker und ausgereifter schienen. Ja, es gab auch hier einen coolen Twists, aber abgesehen davon war mir die Handlung dann doch ein wenig zu stumpf und für meinen persönlichen Geschmack nur mäßig interessant. 

 

Fazit:

Eine gelungene Sammlung mit Höhen und Tiefen von denen einige Geschichten mehr sind als nur ein kurzweiliger Zeitvertreib. Einiges wird den Leser wohl so schnell nicht mehr loslassen... 

Ich vergebe 4/5 Sterne und kann für Horrorfans eine eindeutige Leseempfehlung aussprechen. 

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