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Rezension - To kill a Mockingbird

Titel: To kill a Mockingbird

Autorin: Harper Lee

Genre: Roman

Verlag: Arrow books

Seitenanzahl: 310 Seiten

Preis: 9,75€

Cover:

Da das Buch eine Schullektüre war, hatte ich leider keinen Einfluss auf die Version, die gekauft wurde. So finde ich persönlich die zweite Variante des Covers (die auch der deutschen entspricht) deutlich schöner als diese. Dennoch finde ich es schön, dass das Cover so schlicht ist und mit der Silhouette Scouts auch gut zum Inhalt passt.

 

Inhalt:

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr.

 

Meine Meinung:

Hach ja, denkt man an Schullektüren, so hat man wohl meist leider eher enttäuschende Erfahrungen im Gedächtnis. Auch mir geht es mit vergangenen Lektüren ähnlich und doch war ich mir sicher, dass es mit dieser anders werden würde. Bereits vor einigen Jahren hatte ich das Buch auf Deutsch einmal angefangen, dann jedoch bei ca. 1/3 für einen Thriller zur Seite gelegt und nie weitergelesen. An viel erinnert hatte ich mich nicht mehr, dennoch ging ich davon aus, es würde mir gut gefallen, wenn ich es wieder- und diesmal ganz- lesen würde. Leider sollten meine Hoffnung allerdings nicht erfüllt werden.

Die zu Grunde liegende Thematik finde ich sehr interessant und sie bietet genügend Spielraum für ein wirklich tiefgründiges Buch, das lehrreich ist und dabei zum Nachdenken anregt. 

Die Umsetzung hingegen verpasst in meinen Augen hierbei einige Chancen, um genau dies geschehen zu lassen. So liest man die Geschichte aus den Augen der kleinen Scout, die gerade erst mit der Schule beginnt und ein vorerst sehr naives Weltbild besitzt, das sich im Laufe der Geschichte noch verändern soll. An sich eine gute Entscheidung, da es noch deutlicher aufzeigt, was eigentlich wirklich geschieht und wie das Mädchen langsam lernt beziehungsweise lernen muss, erwachsener zu sein und zu denken, jedoch geht dadurch einiges an Tiefe verloren, die das Buch vertragen könnte. So haben wir zwar stellenweise sehr weise Aussagen und Lehren, die wir von Atticus, dem Vater, beziehen können, jedoch sind diese eher kurz und schnell wieder abgehandelt. Dadurch bekam man die Problematiken zwar aus Scouts Sicht mit, doch wurden sie mir durch ihre Sicht auf die Dinge nicht ergreifend und in ihrer Wirkung nicht stark genug. Dazu kommt leider ein sehr zäher Plot. So geschieht gerade in der ersten Hälfte so gut wie nichts. Wir lernen Charaktere kennen und verbringe mit ihnen einige Tage aus ihrem Alltag, wobei wir unterschwellig an die Themen Rassismus und die allgemeinen Zustände zu Zeiten der Great Depression herangeführt werden, ohne dabei auch nur einen Funken Spannung zu erzeugen.

An keiner Stelle hatte ich das Gefühl nun wirklich weiterlesen zu wollen, da schlichtweg kein Interesse am Verlauf bei mir aufkommen konnte. Erst nach guten 2/3 des Buches ergaben sich mir ein wenig interessante Aspekte, die sich jedoch auch recht schnell wieder verliefen und mich somit enttäuscht zurückließen. 

Einzig und alleine der Schreibstil war wirklich angenehm und das Englisch ziemlich gut verständlich, ohne zu einfach zu sein, obwohl die Protagonisten noch so jung waren. Außerdem gab es einige Weisheiten, die man sich zumindest im Hinterkopf behalten kann/sollte, besonders von Atticus, den ich als Figur beim Lesen am meisten schätzte und auch die anderen Figuren waren mehr oder weniger sympathisch und hatten starke Charaktermerkmale.

Trotzdem fehlte mir leider an allen Ecken und Enden die Fähigkeit, den Leser wirklich zu fesseln.

 

Fazit:

Schade. Ich hatte mir sehr viel versprochen, doch leider war die Umsetzung der Geschichte eher mau. Trotzdem ganz in Ordnung, um mit einem fiktionalen Werk mehr über echte Zeitgeschehnisse zu erfahren. Das Buch bekommt von mir 2/5 Sterne und nur eine sehr bedingte Leseeempfehlung für eben jene, die sich nicht an einem platten Plot stören. 

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