· 

Rezension - Das Schwein

Titel: Das Schwein (orig. The Pig)

Autor: Edward Lee

Verlag: Festa 

Genre: Extreme Horror

Seitenanzahl: 160 Seiten

Preis: 13,99€

!! FSK 18!!

Cover:

Wie immer passt das Cover perfekt zum Inhalt des Buches. Die Auswahl in dieser Hinsicht hat der Festa Verlag einfach drauf und besonders der Schweinekopf auf dem Menschenkörper ist eine geniale Idee. Allerdings gefällt es mir insgesamt eher weniger, dies aber jedoch nur, weil ich es im Gegensatz zu ihren anderen Büchern nicht sehr ansehnlich finde. Wie immer mag ich jedoch die Farbkombinationen und das schlichte Design. 

 

Inhalt: 

Man nehme:

- einen skrupellosen Pornoproduzenten

- ein auf Perversitäten spezialisiertes Studio mitten in der Einöde

- zwei abgefuckte, drogenabhängige Prostituierte

- dumme, aber liebenswerte Hinterwäldler

- einen naiven Filmstudenten aus der Großstadt

- eine sexsüchtige Sektenbraut

- einen allzeit willigen Schäferhund

- ein Hausschwein mit besonderen Talenten

 

Und fertig ist die größte literarische Sauerei des Jahrhunderts.

 

Meine Meinung:

Ja. Ja und Ja. 

Genau dieser Moment beim Aufschlagen eines Buches ist es, bei dem ich sofort weiß, dass ich einen Volltreffer gelandet habe. Gibt es ein schöneres Gefühl? Bereits auf den ersten Seiten musste ich schmunzeln, da der Schreibstil, gespickt mit viel schwarzem, makaberen Humor, genau meinen Nerv traf. Dies sollte das Buch für mich auch so genial machen. Es war mal etwas ganz anderes, kam völlig Spannung aus, sondern lebte von dem erzählenden Schreibstil, der den Leser mal direkt ansprach, ihn mal einfach das Leben des Hauptprotagonisten Leonard miterleben lies. In kurzen Rückblicken lernt man hier kennen, wie es zu der anfänglichen Ausgangslage kam und verfolgt seine weitere Zeit als Regisseur für verschiedenste Pornos von da an. 

Über den Inhalt, auf den ich wegen Spoilern bei der kurzen Handlung nicht viel mehr sagen möchte, lässt sich sicher streiten, doch es war genau die richtige Menge an Ekel und Brutalität, die ich von einem Extreme Horror Buch erwartet und mir gewünscht habe. Lee. nimmt kein Blatt vor den Mund und beschreibt durchgängig sehr vulgär und detailliert. Selbst die teils sehr explizit sexuellen Szenen, die auch Zoophilie beinhalten, etwas das ich eigentlich nicht besonders gerne lese, waren durch den Schreibstil, der sich selbst und die Geschichte nicht immer all zu ernst nimmt, locker und leicht zu lesen. 

Zu den Charakteren habe ich keinen besonderen Draht aufbauen können, auch nicht wirklich zu Leonard, obwohl man ihm ja doch zumindest erzähltechnisch sehr nahe ist. Trotzdem waren sie unterhaltsam und die Distanz hat mich bei diesem Buch keinesfalls gestört. 

Was ich letztlich genau von dem  Ende halte? Gute Frage. Gebraucht hätte ich den Twist  nicht unbedingt, allerdings fand ich ihn auch nicht schlecht, eher unerwartet und er hat dem ganzen meiner Meinung nach nochmals eine Priese extra Pepp gegeben. 

Der einzige Kritikpunkt den ich wirklich an dem Buch habe? Ich wollte mehr! Innerhalb eines Tages flog ich dank meiner Begeisterung durch die kurzen 160 Seiten. Allerdings war die Länge wohl genau richtig, um zu keinem Moment langweilig oder zäh zu werden. So war es bis zum Ende ein rundum tolles Leseerlebnis. Mein erster, jedoch definitiv nicht mein letzter Lee!

 

Fazit:

Ein grandioser Schreibstil, bei dem auch ohne guten Inhalt nur ein tolles Leseerlebnis garantiert ist, doch auch dieser war absolut genial- auf seine eigene Art und Weise eben. Große, große Leseempfehlung, jedoch hauptsächlich für Genrefans. Von mir bekommt das Buch 4,5/5 Sterne.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0