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Rezension - Boy's Night

Titel: Boy's Night 

Autor: Matt Shaw & Wrath James White

Genre: Extreme Horror

Verlag: Festa Verlag

Seitenanzahl: 128 Seiten

Preis: 13,99€

!!FSK 18!!

 

Cover: Wie immer hat der Festa Verlag bei der Auswahl des Covers ganze Arbeit geleistet. Es passt sehr gut zu dem Inhalt des Buches und verspricht genau das, was das Buch letztlich auch hergibt. 

 

Inhalt:

Emily setzt sich vehement für die Rechte der Frauen ein, besonders auf ihrem Blog THE RADICAL FEMINIST. Jeden Tag senden ihr wütende Männer Mord- und Vergewaltigungsdrohungen. Doch Emily hat gelernt, sie zu ignorieren.

Bis sie eines Nachts vor ihrer Haustür auftauchen …

 

Meine Meinung:

Anfangs war ich ja bereits etwas skeptisch. Es sollte sich also um eine radikale Feministin handeln, die es sich mit ihrer Einstellung bei den Männern verscherzt- und diese Hauptprotagonistin der Geschichte geschrieben von zwei Männern? Hm. Mal sehen. Trotzdem klang die Geschichte sehr ansprechend und ich wollte dem Buch unbedingt eine Chance geben. Bereits zu Beginn fand ich die weibliche Hauptprotagonistin Emily zwar nicht unsympathisch, ihren Charakter und ihr Verhalten im Gegensatz zu ihrer eigentlichen Einstellung jedoch etwas irritierend, beziehungsweise widersprüchlich. So "kämpft" sie mit ihrem Blog gegen die Sexualisierung von Frauen, tut dies jedoch nur wenige Seiten später mit sich selbst- hier begann ich bereits daran zu zweifeln, ob das Buch denn wirklich noch potential haben kann. 

Darauf folgte die Vorstellung der männlichen Protagonisten in Form einer Vergewaltigungsszene, die ich an sich bei Extreme Horror Büchern nicht verwerflich finde, da man in diesem Genre mit so etwas rechnen kann und muss, die allerdings so obszön und vor allem nervig geschrieben wurden, dass ich mich regelrecht durch diese Kapitel quälen musste (glücklicherweise waren sie sehr kurz). So ging es beispielsweise ständig um die genauen unterschiedlichen Größen der Geschlechtsteile der männlichen Protagonisten mit besonderer Betonung darauf wie unnormal groß oder klein sie denn seien. Okay schön, hatte ich auch nach der ersten Beschreibung verstanden, aber danke für die mindestens 20 Erinnerungen innerhalb der nächsten 15 Seiten, könnte ja sein, dass mein Kurzzeitgedächtnis nicht das beste ist... Nun ja, ich hatte über die Jahre schon bei einigen Büchern Startschwierigkeiten, die sich letztlich wieder durch den Rest des Buches aufgewogen haben, also weiterlesen, dachte ich mir. Außerdem ist die Geschichte mit ihren 120 Seiten ja nun auch wirklich nicht lang. 

Tatsächlich wurde die Story nun auch für einen Moment besser, Emilys (Ex-) Freundin Sandra war mir sogar recht sympathisch und ich freue mich immer sehr über LGBTQA+ Charaktere, die in Bücher eingebaut werden, ohne das ein großer Hehl um ihre Sexualität im Bezug zu der Handlung gemacht wird. Es ist einfach normal, so wie es im echten Leben eben auch ist/sein sollte. Mehr Diversity und Repräsentation in Büchern- top! Selbst mit Emily wurde ich nun nach ein wenig mehr als der Hälfte des Buches warm und begann sie und ihre Art zu mögen. 

Und plötzlich war das Buch gut, sogar sehr gut! Auf den Inhalt möchte ich hier wegen Spoilern nicht näher eingehen, aber die Geschichte wurde unglaublich interessant und spannend, nahm hier richtig fahrt auf und hat mich in mehrerer Hinsicht sehr überrascht. Sie war absolut genial und unvorhersehbar, rettete mühelos das ganze Buch für mich und hatte ich mich zu Beginn noch durchgequält, so flog ich nun durch die restlichen Seiten und war beinahe traurig, als es schließlich zu Ende war. Grandiose Story- und Charakterentwicklung. 

 

Fazit: Der ersten Hälfte des Buches konnte ich nicht viel abfinden, die zweite wurde allerdings immer besser und besser und war sehr spannend. Ich gebe dem Buch  3/5 Sterne, es hatte jedoch deutlich mehr unausgeschöpftes Potential, hätte mir der Anfang nicht so missfallen. So hätte die zweite Hälfte an sich 5/5 Sterne verdient. Also für alle, die es probieren wollen- nicht aufgeben!

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