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Rezension - Alles okay

Allgemeines:

 

Titel: Alles okay

Autorin: Nina LaCour

Genre: Jugendbuch

Verlag: Hanser 

Seitenanzahl: 208

Preis: 16€

Veröffentlicht: 19. August 2019

Vielen Dank an Vorablesen für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars. Dies wirkt sich in keinster Weise auf meine Rezension aus. 

 

Cover: 

Ich bin sehr froh, dass der Hanser Verlag das englische Cover dieses Buches beibehalten hat, denn ich finde es sowohl farblich, als auch in Bezug auf das Motiv sehr gelungen. Außerdem ist das Buch auch unter dem Schutzumschlag und auf den ersten Innenseiten sehr schön gestaltet. Es sieht ruhig und verträumt aus, aber strahlt auch ein wenig Melancholie aus; alles Eigenschaften, die sich auch in der Geschichte widerspiegeln und somit sehr passend sind. 

 

Inhalt:

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit.

 

Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten

Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren. 

 

 

Meine Meinung:

Sobald ich das Buch begonnen hatte, wurde ich schnell neugierig. Was ist passiert? Was hat es mit den Charakteren und besonders mit der Hauptprotagonistin eigentlich auf sich? Wohin wird sich dieses Buch entwickeln? Die Neugier und die geringe Seitenanzahl haben mich das Buch schließlich schnell lesen lassen und ich habe es genossen, nach und nach meine Fragen beantwortet zu bekommen. Das obwohl die Story im Grunde nicht besonders spannend ist, sondern eben von diesen Fragen lebt und sich nur langsam entwickelt.

Ein weiterer Grund für das schnelle Lesen ist der Schreibstil des Buches. Er hat mir sehr gut gefallen und garantiert, nachdem man sich eingefunden hat, einen flüssigen Lesefluss. Das Leseerlebnis ist einfach und leicht, aber zugleich auch poetisch und einfühlsam gestaltet. Zart ist ebenfalls ein Wort, das mir für den Stil der Autorin einfällt, und dies ist in meinen Augen genau richtig und auch wichtig für diese Art Geschichte. Sie wird nicht durch zu komplizierte Sprache erstickt, sondern kann sich in ihrer Ruhe langsam entfalten und wirkt dadurch stets authentisch und greifbar, sowie berührend. Dennoch hätte ich mir an der einen oder anderen emotionalen Stelle eine Ticken mehr sprachlichen Tiefgang gewünscht, um noch etwas mehr mitzufühlen.

Die Geschichte läuft zu Beginn für meinen Geschmack außerdem etwas zu langsam an. Das Buch ist bereits sehr dünn, da hätte ich mir einfach etwas mehr Pepp bereits zu Beginn gewünscht.

In dieser Zeit blieb die Hauptprotagonistin Marin nämlich leider noch recht blass, wodurch ich anfangs nicht so recht warm mit ihr wurde und sie mir eher unsympathisch war, auch wenn ich einige ihrer Eigenschaften und Gedankengänge mochte. Dies ändert sich jedoch, sobald das Buch endlich mehr Fahrt aufnimmt und langsam aber sicher konnte ich Marin in mein Herz schließen. Die Zeitsprünge in die Vergangenheit finde ich hierbei sehr hilfreich, da man Marins Veränderung und ihr momentanes Verhalten so besser zu verstehen lernt und sie und ihren Charakter Stück für Stück kennenlernt.

Eines habe ich dem Buch und Marin außerdem noch zu verdanken- ein neues Buch auf meiner Wunschliste, "Hundert Jahre Einsamkeit". Ich bin gespannt, ob es mir ähnlich gut gefallen wird, wie ihr.

Ein kleiner Schreibfehler hat sich außerdem noch auf Seite 121 eingeschlichen "Bis wird die Tür erreichen..."

 

Zitate:

Wir können nach der Wahrheit suchen, und wir können uns für eine Deutung entscheiden, aber wir können nie wissen, was die eigentliche Bedeutung ist. 

                                                                                                                                  ~S. 27

 

Sei kein Mensch, der nach Traurigkeit strebt. Davon gibt es im Leben genug.

                                                                                                                                              ~S.80

 

Fazit:

Ein berührendes und greifbares Buch über Verlust, Trauer, Einsamkeit, Familie und Freundschaft, das nach einer leider etwas zu langen Eingewöhnungsphase ins Herz geht. Das Buch bekommt von mir 3/5 Sterne, da mir leider einfach etwas gefehlt hat. 

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