Allgemeines:
Titel: YOU- Du wirst mich lieben
Schauspieler: Penn Badgley, Elizabeth Lail, Shay Mitchell
Genre: Krimi | Drama | Thriller
Erscheinungsjahr: 2018
Staffeln: Eine mit 10 Folgen (stand 8.03.19)
Folgenlänge: ca. 45 Minuten
Der Inhalt:
… oder?
Denn Joe ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Und auch hinter Becks unschuldigem Lächeln verbirgt sich mehr als gedacht. Bald schon gerät ihre Beziehung außer Kontrolle – und die Abgründe, die sich dabei auftun, haben tödliche Konsequenzen …
Wie ich auf die Serie gekommen bin:
Nach erscheinen wurde die Serie überall angepriesen und besonders auf Instagram habe ich sie bei etlichen Leuten gesehen. Da ich grundsätzlich sehr an menschlicher Psyche interessiert bin, besonders an der von Psycho- und Soziapaten beziehungsweise grundsätzlich Menschen mit Neigungen zum Illegalen (na herzlichen Glückwunsch) , klang eine Serie über einen unscheinbaren Stalker natürlich sehr verlockend. So habe ich sie dann letztlich auch begonnen.
Meine Meinung:
Selten war ich so froh einer Verfilmung beziehungsweise in diesem Fall einer Serie anstatt des Buches eine Chance gegeben zu haben. Die teils spannende, teils erschreckende, teils sogar witzige oder einfühlsame Geschichte hat sich besonders durch das Voice-over des Charakters Joe so real und eindringlich angefühlt und einen ganz eigenen Touch bekommen- und außerdem ist seine englische Originalstimme wirklich sehr angenehm anzuhören. Bei schlichtem Lesen des Buches hätte dieser Charme der Geschichte ihren ganz besonderen Charakter genommen.
Joes Gedanken und Gefühle, die Hintergründe seines Handels stets zu erfahren und somit immer ein bisschen mehr zu wissen als die anderen Figuren, immer ein bisschen Vorauszusein, hat das Seherlebnis wirklich spannend und extrem interessant gemacht, besonders da er eben kein "normaler" Freund und Mitbürger ist. Man wird als Zuschauer sehr weit in die Psyche des Stalkers mitgenommen, der sich wohl selbst keinesfalls als ein solcher bezeichnen würde. Er liebt Beck wie kein anderer und da er das tut, würde und tut er auch tatsächlich alles dafür, dass es ihr in seinen Augen gut geht- mit ihm an ihrer Seite natürlich. Dieses Verhalten sorgt für einige Momente, die viele wohl als erschreckend oder gar verstörend empfinden werden, jedoch ist er eines trotz allem - auf seine schräge Art wirklich sympathisch.
Ich finde es immer wieder bemerkenswert, wenn Produzenten so etwas schaffen, wenn der böse irgendwie doch auch der nette und liebenswert ist. Das ist hier in meinen Augen definitiv gelungen, denn egal was geschehen ist, ich konnte es Joe beim Ansehen nicht verübeln.
Wer die Serie sieht, kann sich auf einige überraschende Wendungen gefasst machen. Sie ist keinesfalls vorhersehbar (in den meisten Aspekten zumindest nicht) und auch die einzelnen Folgen sind ziemlich spannend, sodass ich sie in zwei Tagen durchgesehen habe.
Trotz allem gibt es für mich kleine Punkte, die ich an dieser Stelle nicht Spoilern möchte, die ein wenig überzogen und too much waren, sowie kleine Logikfehler, ohne die gewisse Handlungspunkte wohl aber nicht möglich gewesen wären. Ein spoilerfreies Beispiel für den zweiten Kritikpunkt sind Becks fehlende Vorhänge an Fenstern, die beinahe von Boden bis Decke reichen und auf die Straße zeigen und das in Zimmern, in denen sie sich natürlich umzieht. Oh, jemand beobachtet sie dabei? Na Überraschung!
Ebenfalls zu bemängeln habe ich die restlichen Charaktere neben Joe, von denen eigentlich niemand wirklich zu mögen, manche nicht einmal auszuhalten, sind. Besonders Beck als weibliche Hauptprotagonistin hätte ich gerne noch ein bisschen näher gebracht bekommen, doch selbst als man endlich mehr über sie und ihre Hintergründe erfahren hat, fand ich sie leider immer noch unsympathisch und irgendwie langweilig. Natürlich sind einige Figuren absichtlich unausstehlich, doch selten war ich so unglaublich genervt von einer Figur, wie von Peach. Warum müsst ihr selbst herausfinden, aber ich schätze hier haben die Macher der Serie ihr Ziel definitiv erreicht; einen unausstehlichen Charakter zu erfinden. Ein Highlight hingegen war der kleine Nachbarsjunge Paco, den ich besonders am Ende in mein Herz geschlossen habe.
Die schauspielerischen Leistungen sind gut, allerdings nicht wirklich weltbewegend. Der Cast ist geschickt ausgesucht worden, ganz besonders der Schauspieler von Joe, der so unscheinbar aussieht als könne er kein Wässerchen trüben, trägt zu
Abgesehen von der direkten Handlung der Serie, vermittelt sie zudem noch ein aktuelles und sehr wichtiges Thema- den Umgang und die Gefahren der sozialen Medien, durch die wir heutzutage so angreifbar und "nackt" wie nie zuvor sind.
Mein Fazit:
Alles in allem muss ich sagen, ich hatte wirklich nicht sehr hohe Erwartungen an die Serie, gerade da ich gehypte Serien meistens leider letztlich gar nicht mag- doch sie hat mir gut gefallen und ich werde auch auf jeden Fall weiterschauen, wenn noch mehr Staffeln herauskommen. Ein richtiges Highlight war sie nicht, aber sie war mal etwas ganz neues und anderes, auch wenn das Konzept sicher nicht jedermanns Sache ist. Ich vergebe 3,5/5 Sterne.
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